Gesunde Führungskraft, gesundes Team:
Wie dein Unternehmen von Selbstfürsorge profitiert

Selbstfürsorge, betriebliches Gesundheitsmanagement, BGM, gesundheitsorientierte Führung

Du bist der Dreh- und Angelpunkt in deinem Business. Um deine Projekte auf Erfolgskurs zu bringen, jonglierst du täglich mit fachlichen, strategischen und menschlichen Herausforderungen. All dem gerecht zu werden, kann ein ganz schönes Spagat sein! Hast du dich in letzter Zeit dabei ertappt, dass du dir eine Auszeit wünscht? Oder nimmst du dir seit Wochen vor, mal wieder zum Sport zu gehen, aber ständig kommt etwas dazwischen? Dann wird es höchste Zeit, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Denn nur wer achtsam mit seiner Gesundheit umgeht, kann gesundheitsorientiert führen. Warum das in kleinen Unternehmen so wichtig ist und weshalb Selbstfürsorge, die beste Investition in dein Unternehmen ist, möchte ich dir in diesem Artikel verraten.

Trenner

Gesundheitsorientierte Führung: Wie sich deine Gesundheit auf dein Team auswirkt

Große Unternehmen haben längst erkannt, dass Gesundheit und Führung untrennbar zusammenhängen. Mit betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM), gezielter Führungskräfteentwicklung und diversen Gesundheitsförderungsmaßnahmen (BGF) verringern sie Fehlzeiten und Fluktuation und verbessern die Arbeitszufriedenheit. Kleine Unternehmen sind in Sachen BGM leider schlecht aufgestellt. Kein Wunder, denn das Budget ist meistens zu knapp und die nötigen Organisationsstrukturen zum BGM Aufbau fehlen. Doch erfolgreiches BGM ist auch in kleinen Unternehmen möglich, wenn man eine andere Strategie wählt. Damit du verstehst, worauf ich hinaus will, lass uns mit einem kleinen Beispiel aus dem Alltag starten: Stell dir vor, du bist auf einer Hochzeit eingeladen und vorher möchtest du dich beim Friseur noch so richtig schick machen lassen. Du freust dich schon sehr auf die Feier und erklärst deinem Friseur, wir nennen ihn einfach mal André, ganz genau was du dir vorstellst. Ihn scheint das alles nicht so richtig zu interessieren, teilnahmslos macht er sich an die Arbeit. Was du nicht weißt, André hat seit Wochen starke Schmerzen im Handgelenk. Das erzählt er dir aber natürlich nicht. Abgesehen von der unangenehmen Stimmung bist du auch mit dem Haarschnitt nicht wirklich zufrieden und verärgert, dass du auf der Hochzeit nicht so aussiehst, wie du dir das vorgestellt hast. Welche Konsequenz ziehst du daraus? Vielleicht hast du in der Vergangenheit genug positive Erfahrung mit André gesammelt, dass du ihm diesen Fehltritt verzeihst, aber spätestens nach dem nächsten verpatzten Schnitt suchst dir einen anderen Friseur. Warum André schlechter arbeitet als sonst, hast du gar nicht mitbekommen. Deinem Team geht es ähnlich. Legst du ein schlechtes Führungsverhalten an den Tag, spüren deine Mitarbeiter die Auswirkungen, kennen aber nicht die Gründe dafür. Und sei dir sicher, selbst die loyalsten Angestellten ergreifen die Flucht, wenn sie feststellen, dass deine Leistung als Chefin oder Chef einfach nicht stimmt.

Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019 bestätigt genau diesen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Führung. Die Studie untersuchte die Wechselwirkungen zwischen dem Führungsstil und der individuellen Gesundheit einer Führungskraft. Das Ergebnis war eindeutig: je besser die Führungskraft mit ihrer eigenen Gesundheit umging, desto positiver war ihr Führungsverhalten und die Gesundheit ihres Teams. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass Personen, die an negativen oder passiven Führungsmustern festhielten auch selbst häufiger mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten. Gesundheitsorientierte Führung bedeutet also im Klartext: Je besser du mit dir umgehst, desto besser geht es deinem Team. Das ist doch mal eine gute Nachricht, wenn dir das Wort betriebliches Gesundheitsmanagement schon die Schweißperlen auf die Stirn treibt und du Sorge hast, dass BGF Angebote dein Budget überlasten. Setzt du an der wichtigsten Stelle in deinem Unternehmen, nämlich bei dir an, bedeutet das wenig Organisationsaufwand und überschaubare Kosten. Aber wie kannst du es schaffen, trotz stressigem Alltag physisch und psychisch gesund zu bleiben? Ganz einfach, mit Selbstfürsorge! Regelmäßig praktiziert führt Selbstfürsorge nämlich nachgewiesenermaßen zu höherer Resilienz, also Widerstandsfähigkeit gegen negative Einflüsse. Und, auch das bestätigt die genannte Studie, je mehr Resilienz du aufbaust, umso besser entwickelt sich deine Gesundheit und umso positiver kannst du dein Team führen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Mehr über das Thema Resilienz erfährst du übrigens in diesem Artikel.

Die Macht der Selbstfürsorge: Warum deine Bedürfnisse für gesundheitsorientierte Führung entscheidend sind

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Selbstfürsorge als Fähigkeit, die eigene Gesundheit zu fördern und zu erhalten, Krankheiten vorzubeugen oder damit umzugehen. Vielleicht denkst du, dass Gesundheit reine Glückssache ist. Zum Teil stimmt das natürlich, auch der beste Lebensstil schützt nicht davor krank zu werden. Doch die Forschung zeigt in den letzten Jahren immer deutlicher, wie stark Körper und Psyche sich gegenseitig beeinflussen und gesund halten oder krank machen können. Bei Selbstfürsorge geht es deshalb darum, wie du dein physisches, emotionales und mentales Wohlbefinden in Einklang bringen kannst. Doch hier kommt das große Problem: Selbstfürsorge kann nur gelingen, wenn du deine Bedürfnisse kennst und nach ihnen handelst. In unserer digitalisierten Welt ist das eine ziemliche Herausforderung. Denn täglich erreichen dich tausende, scheinbar wahnsinnig wichtige Botschaften: ein neues Event hier, ein Super-Sale-Angebot dort. Nicht umsonst ist FOMO (Fear of missing out) also die Angst etwas zu verpassen, eines der Schlagworte der Generation Z. In so einem Umfeld ist es schwer, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und noch schwerer nach ihnen zu handeln. Um Selbstfürsorge zu lernen, musst du zunächst einen liebevollen und respektvollen Kontakt zum eigenen Inneren aufzubauen. Wann hast du dich zum Beispiel das letzte Mal aktiv gefragt, was du gerade möchtest? Damit meine ich keine großen Entscheidungen sondern kleine, alltägliche Dinge. Ist dir vielleicht gerade kalt? Musst du eigentlich auf Toilette? Oder möchtest du dich ausgiebig strecken? Dann: Go for it! Denn schon solche kleine Aufmerksamkeiten signalisieren deinem Gehirn, dass du achtsam für die Bedürfnisse deines Körpers bist. Je häufiger du dieses Verhalten praktizierst, umso automatischer wird Selbstfürsorge ein Bestandteil deines Alltags und Berufes. Übrigens, wenn dir nicht einfällt, was du möchtest, ist das auch okay. Kurze Zeit einfach gar nichts zu denken oder zu tun, ist ebenfalls ein wichtiges Bedürfnis unseres Körpers. Selbstfürsorge bedeutet also im Kern, dass du lernst, dich selbst wahrzunehmen, deine Wahrnehmung respektierst und dir dann bewusst Zeit und Raum nimmst, um deine Bedürfnisse zu erfüllen. Wie du das genau anstellst ist Teil meines Online Stressmanagementkurses lift yourself up!, den du hier findest.

Selbstfürsorge im Beruf: Drei Tipps für deinen gesundheitsorientierten Arbeitsalltag

Also, wie wäre es, wenn wir direkt für ein bisschen mehr Selbstfürsorge in deinem Job sorgen?! Die folgenden drei Tipps helfen dir dabei:

Tipp 1: Der Morgen gehört dir

In Standford forscht ein Team der Neurobiologie seit Jahren an den gesündesten Lebensweisen und den neuesten Bio-Hacking Methoden. Sie empfehlen, den Morgen mit festen, auf das Hormonsystem abgestimmten Ritualen zu starten, um erholt und leistungsfähig in den Tag zu starten. So ein Ritual kann zum Beispiel eine 10-minütige Meditation sein, aber auch ein am offenen Fenster genossenes Glas Wasser mit Zitronensaft und einer Prise Salz. Einfach etwas, das Körper und Psyche die Gelegenheit gibt, in Ruhe im Tag anzukommen. Übrigens, hier die schlechte Nachricht für alle Kaffee-Fans: Koffeinhaltige Getränke sollten frühestens 90 Minuten nach dem Aufstehen genossen werden, um die körpereigene Kortisol-Ausschüttung nicht zu stören. Sonst stellt sich schon nach wenigen Stunden wieder ein Leistungstief ein und man benötigt den nächsten Koffein-Shot.

Tipp 2: Atme bewusst ein und vor allem aus

Unsere Atmung erscheint und oft als etwas selbstverständliches. Dabei geht es physiologisch um weit mehr, als nur Luft in die Lungen zu pumpen. Ein- und Ausatmung sind eng an die Reaktionen unseres vegetativen Nervensystems gekoppelt. Steigt beispielsweise die Atemfrequenz, wird auch der Sympathikus, unser Stressnerv, aktiver. Das sorgt für die Ausschüttung von weiteren Stresshormonen und in der Folge für viel Anspannung und Belastung bei dir. Um dir etwas Selbstfürsorge zukommen zu lassen, eignet sich die 4-7-8 Atmung. Zähle dafür beim Einatmen langsam bis vier, halte dann die Luft kurz an, während du bis sieben zählst und atme anschließend acht Sekunden lang aus. So aktivierst du den Parasympathikus und hilfst deinem Organismus auf Entspannung zu schalten!

Tipp 3: Übe dich in Refokussierung

Die Reizüberflutung der modernen Welt kann Körper und Geist ganz schön anstrengen. Aber dein Körper ist auch ein Meister der Anpassung, durch Refokussierung kann dein Gehirn beispielsweise störende Elemente einfach ausblenden. Wie das funktioniert, verstehst du am besten an einem kleinen Spiel: Stell dir vor, ich stelle dir die Aufgabe, auf einem Spielfeld verteilte Bälle in bestmöglicher Zeit in verschiedene Eimer zu sortieren. Während du das tust laufen immer mal wieder Personen übers Spielfeld, die deinen Weg vielleicht manchmal stören, aber sonst keine Bedeutung für dich haben. Kannst du dich am Ende des Spiels an das Aussehen aller Personen und deren Kleidung erinnern? Vermutlich nicht! Hier hat dein Gehirn entschieden, dass die Aufgabe „Ringe aufsammeln“ priorisiert wird und dafür jede Ablenkung ausgeschaltet. Diese Fähigkeit kannst du auch gut in Stressphasen während deines Arbeitstages nutzen. Bemerkst du Anspannung oder Überforderung frage dich am besten zwei Dinge: Ist das was ich tue gerade wichtig? Dient es meinem aktuellen Ziel?

Kleine Veränderung, große Wirkung! Mein Extratipp für dich:

Wie du siehst, es ist gar nicht so aufwändig, etwas mehr für sich zu tun. Und deshalb habe ich noch einen guten Extratipp für dich: Erlerne Selbstfürsorge von Grund auf, bilde dich weiter in Sachen Stressmanagement und erhöhe damit deine Resilienz. Dann ist gesundheitsorientierte Führung nicht nur ein leeres Schlagwort, sondern gelebte Realität in deinem Unternehmen! Wenn du dir dabei Hilfe und einen guten Plan wünscht, bin ich gerne für dich da. Klick einfach auf den Button, dann kommst du zu meinen Angeboten. Ich freue mich auf dich!

Hier geht’s zu meinen Angeboten

Zum Weiterlesen:
Antonia J. Kaluza, Diana Boer, Claudia Buengeler & Rolf van Dick (2019): Leadership behaviour and leader self-reported well-being: A review, integration and meta-analytic examination, Work & Stress. DOI: 10.1080/02678373.2019.1617369 

Bildnachweis:
Foto von Elena Kloppenburg auf Unsplash